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Das Undenkbare ist passiert. Seit dem 24.2.2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Der nachfolgende Text ist vor dem Krieg entstanden.
Ukraine 2019
Europas vergessener Krieg
In der Zeit seit dem Ausbruch der Kämpfe vor zwei Jahren starben bis Ende 2015 über 10000 Menschen durch den Krieg in der Ostukraine, mehr als das Doppelte wurden verletzt. Viele Städte
und Dörfer wurden vernichtet. Etwa 2,5 Millionen Menschen sind aus der Region im Osten geflohen. Die meisten sind als Flüchtlinge in der Ukraine selbst geblieben.
Die Zivilbevölkerung leidet stark unter dem Konflikt, da sich das Land seitdem in einer wirtschaftlichen Krise befindet. Ein baldiger Frieden zeichnet sich noch immer nicht ab
Die Menschen in der Ukraine leiden unter den anhaltenden Gefechten, auch wirtschaftlich.
Seit dem Sturz von Präsident Viktor Janukowitsch nach prowestlichen Massenprotesten hat die Landeswährung über 70 Prozent an Wert verloren. Zu Sowjetzeiten galt die Ukraine als eine der
wohlhabendsten Regionen der UdSSR. Das Land war damals vor allem ein Zentrum des Maschinenbaus und eine Kornkammer.
Das Leben in der Ukraine
Die Ukraine ist in 27 Bezirke gegliedert: 24 so genannte Oblaste, zwei Städte mit Sonderstatus (Kiew und Sewastopol) und die Autonome Republik Krim.
Die Kluft zwischen Reich und Arm ist enorm gross und frustrierend, denn wer in der Ukraine reich ist, zeigt es unumwunden.
90 Prozent der Menschen leben in Armut. Das Durchschnittsgehalt liegt weit unter 200 Euro. Die Lebenshaltungskosten sind hingegen in vielen Bereichen mit jenen in westlichen Ländern
vergleichbar. Für die Ukrainer heißt das bittere Armut, ein Alltag im Kampf gegen den Hunger und ständiges Improvisieren in allen Lebensbereichen.
Jedes Jahr im Winter erfrieren Dutzende Menschen in ihren Wohnungen, weil sie die Rechnungen für Strom und Gas nicht bezahlen können.
Eine Familie bedeutet menschliche Wärme und einen Platz zum Überleben. Sehr oft steht bei der armen Bevölkerung nur Suppe auf dem Tisch. Als nahrhaftere Variante gibt es Suppe mit
Getreide oder die Nationalspeise Wareniki: Knödel, die mit Kartoffeln gefüllt sind.
Reicher Osten, armer Westen
Das Gehaltsgefälle innerhalb der Ukraine ist frappierend. Die westlichen und östlichen Regionen lassen sich schon ethnisch klar unterscheiden: Im Westen stellen die Ukrainer die
Bevölkerungsmehrheit, Ukrainisch dominiert als Sprache. Im Osten hingegen wird vor allem Russisch gesprochen, dort leben mehr Russen. Auch bei den Pro-Kopf-Einkommen liegen West und
Ost deutlich auseinander.
Regional betrachtet, haben die Einwohner der Hauptstadt Kiew die höchsten Einkommen mit ca. 150- 250 Euro im Monat. Mit großem Abstand folgen die von der Regierung kontrollierten
Gebiete der Oblast Donezk mit ca. 100-250 Euro und das Kiewer Umland mit etwa 90-260 Euro. Dnipropetrowsk ca. 80-210 Euro. Den Schluss bilden das landwirtschaftlich geprägte Cherson
im Südosten und die westukrainische Bukowina um das Zentrum Tscherniwzi/Czernowitz, in denen die Normallöhne bei 100 Euro liegen. Das Armenhaus bleibt der Statistik zufolge traditionell
das galizische Ternopil mit weniger als 100 Euro im Monat.
Der Mindestlohn in der Ukraine ist unter das Niveau von Ghana gefallen - rund 43 Euro im Monat!
Zum Vergleich: Mindestlohn-Bezieher verdienen in Bangladesch, Ghana oder Sambia mit ca. 46,6 Dollar (Stand 2015) derzeit statistisch mehr als im zweitgrößten Land Europas. Die Ukraine
wird derzeit von einem Krieg gegen prorussische Separatisten im Ostteil ausgezehrt. Ausufernde Korruption und schleppende Reformen in Kiew sind an der Tagesordnung.
Üblich ist es, dass der Mindestlohn in den Arbeitsverträgen ausgewiesen wird, unabhängig davon in welchem Job man arbeitet. Der Rest wird im Umschlag bar überreicht. Die Firmen umgehen
damit nicht nur die Steuer, sondern auch bezahlten Urlaub oder Krankheit. Bei Urlaub oder Krankheit wird dann nur der krage vertraglich festgehaltene Mindestlohn gezahlt. Mitarbeiter im
öffentlichen Dienst und im Gesundheitswesen stocken ihren mageren Lohn regelmäßig durch freiwillig gezahlte (Zwangs-) Bearbeitungsgebühren auf. Kommt der Doktor ins Haus, liegen
grundsätzlich mindestens 15-20 Euro auf dem Tisch, sonst kommt er erst gar nicht. Der Zugang zu medizinischer Versorgung ist ein sehr reales Problem in der Ukraine. Das ist keine Frage der
örtlichen Erreichbarkeit, sondern der finanziellen Möglichkeiten. Eine gesetzliche Krankenversicherung gibt es nicht. Medikamente sind teuer. Wird jemand ernsthaft krank, bringt das eine
Familie rasch an den Rand des Ruins. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Männer liegt bei 63 Jahren, die der Frauen bei 74.
Rentner in der Ukraine
Alt und arm, das ist in der Ukraine die Formel für Elend. 80 Prozent der Rentner bekommen nur die kärgliche Mindestrente. Im Winter, wenn der eisige Wind durch die Fenster zieht, ist ihre Not
besonders groß. Rund 80 Prozent der Rentner in der Ukraine bezogen 2012 die kärgliche Mindestrente von 81 Euro (mittlerweile ist die Rente durch den anhaltenden Kriegszustand noch weiter
gesunken). Eine ehemalige Ärztin berichtete, dass sie 50 Euro Rente bekommt und nur 50 Euro dazu verdienen darf, um weiterhin Rente zu erhalten.
Wer im hohen Alter nicht auf die Unterstützung seiner Familie bauen kann, lebt in bitterster Armut. Der normale Rentner in der Ukraine kann sich kaum eine Mahlzeit am Tag leisten.
Arbeitslosigkeit
Viele Arbeitslose melden sich wegen der minimalen Leistungen, die sie bekommen würden, nicht offiziell, so dass auch eine offizielle Rate von knapp 10% die Lage überhaupt nicht beschreibt.
Die reale Arbeitslosigkeit ist vermutlich vergleichbar mit der in Griechenland, die bei ca. 28 % liegt.
Arbeitslosengeld beträgt monatlich 20 Euro
Mietspiegel
Das Vermieten von Wohnungen geschieht oft inoffiziell. Man will Steuern sparen. Deshalb gibt es kaum einen aussagekräftigen Mietspiegel.
Der Normalbürger in den Großstädten wohnt in großen Wohnkomplexen, die mit unserem Plattenbau vergleichbar sind.
In Kiew Stadt kostet derzeit eine normal ausgestattete 2-Zimmer-Wohnung mit 40-55 qm 290-360 Euro (je nach Ausstattung auch teurer).
Eine 2-Zimmer-Wohnung, 3-4 Stunden von Kiew entfernt, 100-150 Euro.
Ein kleines ortstypisches Haus mit Garten zur Miete, 20km von Cherkassy, ohne fließend Wasser im Haus (aber eigenem Brunnen) und Außentoilette kostet 35 Euro im Monat. Im selben Dorf
würde ein gut ausgestattetes Haus ca. 100 Euro im Monat kosten.
Damit eine Familie überleben kann, wohnen oft 2 -3 Generationen in einer 2-Zimmer-Wohnung.
Hier finden Sie die hiesigen Wohnungsangebote
Kiew
Dnipro
Die Ukrainische Küche
Besonderheit der ukrainischen Küche ist die große Vielfalt der benutzten, überwiegend einheimischen Lebensmittel, wie Kartoffeln, Fleisch, Früchte, Pilze, Beeren und Kräuter. Die bekanntesten
Gerichte sind Borschtsch, Soljanka und Wareniki. Alle Mahlzeiten sind eher deftig und es wird aus der Not oft alles zusammen kombiniert was der Lebnesmittelvorrat gerade hergibt. Getrunken
wird in der Ukraine mehr Tee als Kaffee.
Wir möchten Sie zu einer kleinen kulinarischen Reise in die Ukraine einladen mit ein paar leckeren, regionalen Rezepten.
Tiermedizin
Die Tiermedizin in der Ukraine ist bei weitem nicht so weit wie bei uns. Es wird in der Regel symptomatisch behandelt. Viele Tests und Behandlungsmethoden, die bei uns selbstverständlich
sind, stehen in der Ukraine nicht zur Verfügung. Behandlungen und Tests kosten ca. 1/10 von dem, was wir bezahlen würden. Im Verhältnis zum Einkommen gesehen, ist dies wiederum um
einiges teurer als in Deutschland.
Markenfutter ist dort unbezahlbar, genauso wie spezielles Futter für z.B. nierenkranke oder magenkranke Tiere. Die Preise sind identisch mit denen aus Deutschland und für den normalen
Bürger nicht finanzierbar.
Wir hoffen. dass wir hier einen kleinen Einblick über die Ukraine geben konnten.
Schauen Sie sich auch unsere Bildergalerie an. Unsere Kuratorin aus Dnipropetrowsk hat uns diese Bilder zur Verfügung gestellt, inkl. einigen anklagen Fotos aus dem Kriegsgebiet.
Lebenshaltungskosten in der Ukraine 5-2016 - Kiew
Die Preise sind jedoch im freien Fall und ständig in Bewegung nach oben.
Bananen 1 kg 1,40 Euro
Milch 1 Liter 0,52 Euro
Orangen 1,40 Euro
Eier - 12 Stück - 0,90 Euro
Fast Food - 3,30 Euro
Typische Mahlzeit 0,50 Euro
Benzin 1 Liter 0,35 Euro
Reis 1 kg - 3,50 Euro
Kartoffeln 1 kg - 0,4 Euro
frisch geerntete Kartoffeln 1 Kilo - 1 Euro
Tomaten 1 kg - 1.5 Euro
1 großes Brot - 0,5 Euro
Butter - 0.9 Euro
Katzenfutter- 400 Gramm - 3 Euro
Coca Cola 1 liter - 0.5 Euro
Zigaretten eine Packing - 1 Euro
Markenjeans 65-70 Euro
No Name Jeans - 35 Euro
Shorts - 20 Euro
Winterjacke - 100-150 Euro
Nomale Schuhe - 60-80 EUR
Mittelklasse Auto - 17 000 Euro
Busfahrkarte pro Fahrt - 0,40 Euro
Tierarztpreise aus 5/2016:
Kastration: ca. 15-20 Euro (je nach Region und Geschlecht)
Impfung Katzenschnupfen/Katzenseuche/ Tollwut: Nobivac Tricat
Trio+Rabies = 9 Euro
(bei Kitten wird 2 x geimpft, nach dem Zahnwechsel wird 1 x geimpft)
Dokument für die Einreise nach Deutschland: 25 Euro pro Katze
FIV und FELV Schnelltest Großpackung 30 Stück: Stückpreis 6,50 -12
Euro
Labortest: FIP ca. 12 Euro, FELV ca. 12 Euro, FIV und FeLV ca. 20 Euro.
FIV/FeLV + FIP ca. 30 Euro
Microchip: 5-10 Euro
Floh- und Wurmkur Broadline: 6 Euro (muss mind. 2 x angewendet
werden)
Klinikaufenthalt/Tierpension in der Klinik: ca. 1,00 – 2,00 Euro Tagessatz
pro Katze, ohne Behandlung und Futter.
Pflegestelle ab 1,00 Euro pro Tag